Dachschaden

SPRICHWÖRTLICH: Liebe Ökologisten! Eine Solaranlage am Dach, verhindert noch keinen Dachschaden.

“Wird’s besser? Wird’s schlimmer?

Bildquelle: Peter Baumgartner

“Wird’s besser? Wird’s schlimmer? Fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer Lebensgefährlich.” Ein oft verwendetes Zitat von Erich Kästner, der vor 50 Jahren gestorben ist. Was Kästners literarisches Wirken ausmacht, ist zu einem großen Teil (leider) seine immerwährende Gültigkeit der Texte. „Die Konferenz der Tiere“ zum Beispiel, könnte man heute, 74 Jahre nach der Erstveröffentlichung, fast wortgleich neu schreiben. Unvergesslich die darin beschriebene Taktik der Motten, die alle Uniformen auffressen und ihre Träger nackt blamieren. Man kann und soll Kästners Wirken auch als Vorbild sehen. Etwa wenn er dichtet, „An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“ In diesem Sinne – packen wir die neuen Herausforderungen bei den Hörnern! Ein gutes neues Jahr. Peter Baumgartner

Ikonische Bilder

Text: Peter Baumgartner

Man sagt, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, weil manche Bilder Geschichten oder komplexe Sachverhalte auf einen Blick wahrnehmbar machen können. Tausend Worte würden oft nicht ausreichen, um denselben Eindruck zu vermitteln. Deshalb ist die Bildsprache ein wichtiges kommunikatives Element. Ein Element, dass Erinnerung und Assoziationen schaffen, aber auch Emotionen wecken kann. Wer hängt zum Beispiel nicht am Familienalbum? Bilder können alles sein. Mal Ikone und dank Künstlicher Intelligenz immer öfter auch Waffe. Manche Bilder, wie die aus der Werbung, vermitteln eine (schöne) Scheinwelt. Dennoch sind gerade solche Bilder oft unvergesslich und in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Unvergesslich, wie zum Beispiel die Bauarbeiter, die in der Mittagspause hoch über Manhattan auf der Stahltraverse sitzen. Oder der Seemann, der eine Krankenschwester am Times Square leidenschaftlich küsst. Abseits dieser mehr oder weniger wahrheitsgetreuen Bilder, die uns im Gedächtnis bleiben sollen, gibt es aber auch ganz persönliche Bilder, die auf der inneren Festplatte eingraviert sind und niemals gelöscht werden können. Jeder hat so eine persönliche „Shortlist“ von abgespeicherten Bildern und manche davon haben durchaus ein kollektives Potential. Sie sind also nicht nur für den „Eigengebrauch“ bestimmt. Man sollte diese Bilder unbedingt „medial“ transportieren. Ganz nach dem Vorbild der Profis, weil es für die Gesellschaft wichtig sein könnte. Eines meiner ikonischen Bilder habe ich vor mehr als 40 Jahren in der ehemaligen Sowjetunion „geschossen“ und im inneren Gedächtnis unauslöschlich verankert. Es war eine kleine Kirche in einer kleinen Stadt mit dörflicher Wohnstruktur. Die kleinen Häuser, viele aus Holz, einfach und nach westlichem Standard vielleicht sogar primitiv aber durchaus schmuck. Mehrheitlich hatten sie einen kleinen Garten und reihten sich entlang von unbefestigten „Straßen“ zu einer geschlossenen Wohngegend. Inmitten dieser Siedlung stand sie, die kleine Kirche – oder vielmehr das, was von ihr noch übriggeblieben war. Das (katholische) „Gotteshaus“ war nämlich brutal zerstört. Eingerissene Mauern wie tiefe Fleischwunden, gaben den Blick ins trostlose Innere frei. Reste des Kirchturmes, der wie ein abgetrennter Schädel über den Kirchplatz verstreut lag. Hole Kirchenfenster, die mich wie ausgestochene Augen leblos anblickten. So stand diese „Kirche“ unvermittelt im Kontrast zur intakten Wohnsiedlung vor mir und ließ mich nahezu erstarren. Niemals vorher oder nachher habe ich je so eine kirchliche Wunde gesehen. Seither ist das Bild für mich Sinnbild und Metapher für eine zerstörte, christliche Wertekultur, die ich so in meinem Land nicht erleben möchte. Ich weiß, es ist ein frommer Wunsch, wenn man heute sehen muss, dass selbst in Bethlehem nur noch Ochsen im Stall stehen.

Schön sind sie, die (kirchlichen) Feiertage

Text: Peter Baumgartner

Bild: Stiftskirche St. Georgen/Längsee. Quelle: Peter Baumgartner

Wie christlich ist Österreich noch, fragt sich die Kleine Zeitung in einer Bestandsaufnahme zur Katholischen Kirche in der Weihnachtszeit. Falsche Frage! Wir und mit uns die Medien sollten sich die Frage stellen, wie christlich SOLL Österreich sein. Bei allgemein sinkenden oder stagnierenden Zahlen zur Katholischen Statistik in Österreich (und in Europa), sollten wir uns mehr Gedanken darüber machen, wohin wir wollen und weniger den Status quo bejammern. Immerhin, weltweit ist die Katholische Kirche eher aufstrebend und man muss sich schon die Frage stellen, warum die Amerikaner oder Afrikaner gläubiger sind als die Europäer. Vielleicht liegt es daran – das wäre zumindest typisch österreichisch, dass man das was man hat und wovon man profitiert, ohnehin als selbstverständlich annimmt. Die Dinge ein wenig ins rechte Licht rücken und mehr Bewusstsein schaffen, könnte nützlich sein. Zum Beispiel: Wenn sich der Staat zur christlichen Wertegemeinschaft bekennt, sollte uns die Katholische Kirche budgetmäßig so viel Wert sein, wie die Verteidigungspolitik. Derzeit zahlen wir nur 55 Mio. Euro historisch erwachsene Kosten an die Kirche. Selbst die Förderung des Boulevardjournalismus ist uns mehr wert. Man könnte angesichts der wirtschaftlichen Lage auch eine Interessenszusammenführung andenken: Katholische Feiertage gelten nur für Katholiken. Der Rest steht dem Arbeitsmarkt an Feiertagen zur Verfügung. Wohlgemerkt, nichts soll als Sanktion oder Zwang verstanden werden. Alles freiwillig. Einfach nur um Wert und Nutzen in ein richtiges Verhältnis zu bringen.