Alle nützen den Wahltag für ihre Bedürfnisse

Es ist Wahltag!

Das Wichtigste ist für mich, blanko UVP-Bescheide und kostenlose Energie für die Industrie. Und lass‘ ja die Finger von meinen Offshore-Konten.

Ich wähle dich nur, wenn ich bis zur Pension studieren darf und gratis Tierfutter für meine Kuscheltiere bekomme.

Mit meinem 100.000-Hühner-Mastbetrieb garantiere ich die Nahversorgung für Klagenfurt, aber dafür brauche ich für alle Hühner jedes Jahr eine Freifahrt nach Bremen, damit wir die Bremer Stadtmusikanten besichtigen können.

Ich will endlich getrennte Seniorenheime für Männer und Frauen, mehr Frauenrechte und einen Rechtsanspruch auf Gendersprache.

Meine Stimme und den Segen für Waffenhändler bekommst du nur im Gegenzug für mehr Kirchenrechte, französischen Messwein und ein Kirchendachförderprogramm für ganz Kärnten.

Du musst die Kronen Zeitung und die Kleine Zeitung dazu zwingen, dass sie jeden Tag zweisprachig erscheint – auch der Wetterbericht. Glasujem samo, če podpirate etnicno skupino.

Ich verspreche euch im Namen meiner Genossenschaft, wenn ich Landeshauptmann bin bekommt ihr alles was ihr wollt. Ihr müsst mich nur wählen.

The winner takes it all!

Ich weigere mich ein Opfer zu sein! Deshalb bin ich als erste Europäerin für den „Sybil Ludington Women’s Freedom Award-2023“ nominiert.
The winner takes it all
The loser's standing small
Beside the victory
That's her destiny…

Das angeborene kognitive Verhalten der Menschen führt dazu, immer wieder die Konfrontation zu suchen. Die Folge ist, dass es seit dem Paradies nie und nirgendwo dauerhaften Frieden gegeben hat. Vielmehr herrscht zwischen den Kriegen stets ein mehr oder weniger langer Waffenstillstand. Im vollen Bewusstsein, dass jemand, der andere als dumm erkennt, selber nicht ganz bei Trost ist, muss ich sagen, man muss sich mit der angeborenen Dummheit arrangieren, sie nicht mehr als „Behinderung“ verstehen und gleichzeitig danach trachten, stets auf der Seite der Stärkeren zu stehen. Unterstützt – neuerdings sogar schon in der Grundschule staatlich gefördert – wird das durch die Entwicklung, die Prof. Manfred Spitzer als „digitale Demenz“ bezeichnet. „Wer sein Kind in der Kindheit viel wischen lässt, muss sich nicht wundern, wenn die Karriere als Putzfachkraft endet“, diagnostizierte der Mediziner. Wir haben also nicht nur eine angeborene Verhaltensauffälligkeit, die uns immer wieder auf das Schlachtfeld führt, wir tun auch alles dafür, dass es so bleibt. Unsere freie Entscheidung lässt uns jedoch die Wahl: Wollen wir dumm und reich, oder dumm und arm sein?  (PB)

Tempo 100 auf Autobahnen

Text: Peter Baumgartner

Zeichnung Tempo 100

Eine typische Grün-Idee. Dem grünen Anspruch folgend, die Meinungshoheit widerspruchslos zu akzeptieren, ist es legitim, den Bürgern vorzuschreiben, was sie tun und lassen sollen. Eher still werden die Grünen hingegen, wenn es darum geht, die Industrie „auf Kurs“ zu bringen. Dann ist noble Zurückhaltung angebracht. Da kann man zum Beispiel studieren, wie die „Dekarbonisierung“ auf Kosten anderer Länder zugunsten der Autoindustrie durchgeboxt wird. Und man kann es am Beispiel Tempo 100 sehen. Die Industrie darf gerne weiter schwere und starke PKW bauen, aber im Idealfall soll man das Gefährt nach grüner Vorstellung über die Autobahn ziehen. Ein VW-Käfer hatte einst max. 40 kW und wog 730 Kilo. Der neueste Käfer (Beetle) hat bereits 162 kW und 1300 Kilo. VW Touareg, ein durchaus gängiges Modell, bringt 2000 Kilo auf die Waage und hat 310 kW unter der Haube. Und das aktuell beliebteste Auto in Österreich (Octavia) glänzt mit 180 kW und 1760 Kilo. An 2. Stelle in Österreich rangiert das „grüne“ Auto (Tesla Y) mit 377 kW und stolzen 2072 Kilogramm. Die Grüne-Idee ist ungefähr so, als würde man sagen, baut gerne weiter Airbus-Flieger vom Typ A380, aber man darf damit nur segeln. Nichts gegen Tempo 100, aber wofür braucht man dann ein Auto, dass auch 300 fahren kann? (PB)

Parlamentsgebäude

Bildtext: Nach über fünfjährigen Sanierungsarbeiten öffnet am 14. und 15. Jänner 2023 das neu sanierte Parlamentsgebäude. Wichtigste Neuerung ist die bessere Darstellung der Demokratie in Österreich. Zeichnung: Christina Baumgartner