Mehr Luft!

Bild Quelle: Peter Baumgartner

Kürzlich hat ein verhaltensauffälliger Politiker verlangt, man möge an Orten, wo Leistung gefordert wird, auch bestimmte Kleidungsvorschriften durchsetzen. Gemeint waren insbesondere öffentliche Schulen. Denn, so die Argumentation, Leistung und Respekt stehen im Zusammenhang mit dem Gwand. Nicht nur das, muss man sagen. Kleidung hat auch etwas mit Gesundheit zu tun. Deshalb fordere ich schon lange, in Politstuben sollte es ein Krawattenverbot geben. Das behindert massiv die Sauerstoffversorgung des Gehirns. Und Politstuben sind doch ebenfalls ein Ort der Leistung, wo sogar wichtige Entscheidungen getroffen werden (sollten). Eine Unterversorgung des Gehirns kann also schon bei Gemeindepolitikern zu schweren Fehlentscheidungen führen.

In der gleichen Veröffentlichung forderte der zitierte Politiker, Kinder sollten uniformiert werden. Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und verhindert Mobbing. Bezahlen müssen die Kinder die Uniform nicht selber – nur deren Eltern über ihre Steuerleistung. Da merken sie es nicht (da haben wir schon einen schweren Fall von Sauerstoffmangel). Es wird sowieso alles über die Steuerleistung finanziert. Auch die unter Sauerstoffmangel leidenden Politiker. Aber ja, uniformierte Schüler schauen putzig aus. Ich erinnere mich an eines meiner ersten kommunistischen Aha-Erlebnisse in der Sowjetunion vor etwa 50 Jahren. Alle Deti (Kinder) hatten strahlend weiße Hemden und ein rotes Halstuch. Die Buben Hosen und die Mädchen Röcke. Ganz so, wie man sich „anständige“ Kinder vorstellt. Und sie konnten schon richtig gut im Gleichschritt… Ich stelle mir schon lebhaft vor, wie die Wiener Schulkinder vor dem FPÖ-Bürgermeister aufmarschieren und der FPÖ-Kultusminister den ersten Schülerorden an die kleinen Brüstchen heftet.

Ich will gar nicht das Sprichwort „Wehret den Anfängen“ zitieren. Dazu ist es schon zu spät. Aber was ich sagen kann ist, als Nachbarn sind mir anständige Hackler in Jogginghose und Badeschlapfen lieber, als Idioten im Nadelstreif und Klickediklacke-Maßschuhen. (PB)

DICH HABE ICH ZUM FRESSEN GERN

Text: Peter Baumgartner.

Die Grün-Abgeordnete und Mediensprecherin Eva Blimlinger liebt Tageszeitungen. Besonders gern hat sie die Wiener Zeitung. Sie versichert, „Es ist ein Neuanfang und ein Weg in die Zukunft“.

Bildschirmfoto Aufzeichnung vom 27.4.2023 209. Sitzung des Nationalrates, XXVII. Gesetzgebungsperiode. Der NR besiegelt das Aus der Wiener Tageszeitung in der bisherigen Form mit den Stimmen (88 zu 74) der ÖVP und der GRÜNEN. Ein neues Geschäftsmodell soll den Fortbestand der ältesten Tageszeitung der Welt (1703 gegründet) sichern.

Köpferl im Sand

Text: Peter Baumgartner

Köpferl im Sand. Quelle: Peter Baumgartner

Wenn Arik Brauer im „Köpferl im Sand“-Lied singt: „Hinter meiner, vorder meiner, links, rechts güts nix. Ober meiner, unter meiner siach i nix. Spür nix, hear nix und i riach nix. Denk i nix und red i nix und tu i nix”, richtet sich seine Kritik ausdrücklich nicht gegen eine bestimmte Gruppe, sondern gegen alle, die nicht hören und sehen wollen. In besonderem Maße trifft das wohl auf Medienschaffende zu, die einfach nicht sehen wollen, dass es außerhalb der etablierten Parteien aus gutem Grund auch noch andere demokratische Strömungen gibt. Für Journalistinnen ist alles links von der SPÖ kommunistisch. Außerhalb der ÖVP ist alles nationalistisch oder gar antidemokratisch und alles was grün ist, steht sowieso unter Artenschutz. Aber dass die SPÖ schon lange nicht mehr sozialdemokratisch ist und die ÖVP von christlich so weit entfernt, wie der Mond von der Erde ist, dass passt nicht in ein tief verankertes Weltbild, wo man jedenfalls nicht die Hand beißen darf, die einen füttert. Wie kommunistisch sind Sie eigentlich, fragt ORF-Mann Martin Thür den KPÖ-Wahlsieger von Salzburg ziemlich despektierlich, um belehrend fortzufahren: „In kommunistischen Regimen sind Millionen Menschen gestorben, viel mehr haben gehungert, gelitten, freie Meinungen wurden unterdrückt, Gegner kaserniert. Kann man sich da 2023 noch stolz einen Kommunisten nennen? Es war bewundernswert, wie gelassen Kay-Michael Dankl die als „Frage“ getarnte Provokation pariert hat. Dennoch, dass „Köpferl tief im Sand“ hat nicht nur der ORF-Mann. Auch Andreas Khol, der mit der FPÖ schon freiwillig „durch die Wüste Gobi“ marschiert ist, ordnet den Salzburger Wahlsieg der KPÖ nur als „jugendlichen Protest“ ein. Die haben ja keine Ahnung, diese Grünschnäbel, ist der große weise Mann überzeugt. Es muss eine bittere Erfahrung für einen trickreichen und mit allen Wassern gewaschenen Politiker sein, wenn er nach 50 Jahren „Aufopferung“ für die Gesellschaft draufkommt, dass ein Grünschnabel nur mit der Wahrheit im Gepäck, erfolgreicher ist als er es je war. (PB)

Irgendein Depp mäht irgendwo immer

Text von Peter Baumgartner.

Mit 96 dB wird ständig irgendwo ein Gänseblümchen gekillt.
Quelle: Peter Baumgartner

Erinnern Sie sich an das Protestlied von Reinhard Mey? Vor vielen Jahren hatte er in seinem Haus auf Sylt die Schnauze voll und legte sich mit den Nachbarn an. Statt auf der idyllischen Nordseeinsel den Tourneestress abbauen zu können, fuhr in der Nachbarschaft ständig ein „Garten-Nazi“ mit seinem „Zweitaktstinker“ über die Wiese, um die Gänseblümchen zu killen. „Irgendein Depp mäht irgendwo immer“, textete er wütend. So verständlich der Zorn des Sängers ist, er richtete sich an den falschen Adressaten. Unsere Umweltpolitik ist zwar schon bei lautlosen Drohnen und elektrischen Flugzeugen angelangt. Lautlose Straßenfahrzeuge sollen sogar schon bald flächendeckend vorhanden sein. Nur der Rasenmäher darf noch an jeder Ecke stinkend und mit 96 dB sein Unwesen treiben. Sogar der elektrische Rasenmäher ist erheblich lauter als ein elektrischer SUV. Nur der (sündteure) Gartenroboter, der dem Getier überhaupt keine Chance mehr lässt, verrichtet sein Massaker lautlos. Verlässlich „wenn der Sommer kommt, hilft nur die Flucht ins Zimmer…“, schreibt Reinhard Mey. Es ist, als hätten unsere Regulierungswüteriche in Brüssel auf den Rasenmäher vergessen. Oder könnte es sein, dass die Lobby der Grasmonster größer ist, als die der Autoindustrie? „Da hilft kein Flehn, da hilft kein Gewimmer. Irgendein Depp, mäht irgendwo immer.“ (PB)

Airport Klagenfurt

Bildquelle: Peter Baumgartner

Bald gibt es wieder eine Aufsichtsratssitzung über das künftige Schicksal des Airport Klagenfurt. Die Vorbereitungsgespräche laufen auf Hochtouren. Die Bürger des Landes, als Miteigentümer und Vertragspartner der Betriebsgesellschaft, warten schon sehnsüchtig auf die wahrheitsgetreuen Informationen und Entscheidungsgrundlagen.

FROHE OSTERN!

Die neue Kärntner Landesregierung hat uns ein paar faule und unverdauliche Eier ins Körbchen gelegt. FROHE OSTERN! Quelle: Peter Baumgartner

In China ist ein Fahrrad umgefallen

Text. Peter Baumgartner.

Absolut unwichtige Nachrichten haben in österreichischen Qualitätsmedien einen hohen Stellenwert und werden nicht selten prominent geschaltet. Bild: Peter Baumgartner

Die ehemalige Tourismusministerin wird ihre ex-Pertise wieder anderweitig anbietet, erfährt man im Wirtschaftsteil der Kleinen Zeitung. Dann wird noch ausführlich über ihre Leidenschaft geschrieben und wofür sie sich gerne einsetzen wird. Wen interessiert das? Niemand! Es ist so wichtig, wie die Meldung, dass in China ein Fahrrad umgefallen ist.

Mag sein, dass es dafür eine Informationsnachfrage in einer Friseur-Zeitung gibt. Für den kostbaren Platz im Wirtschaftsteil einer Qualitätszeitung sollten jedoch andere Kriterien gelten. Ich würde zum Beispiel die Wirtschaftsnachricht, dass am Bundesverwaltungsgericht in Wien wegen geplanter Bergbautätigkeiten im Görtschitztal gerade die Fetzen fliegen, als eher relevant einordnen. Dort versucht nämlich eine Handvoll besorgter Bürger das zu verhindern, was die Wirtschaft für absolut notwendig hält. Aber darüber mag man im Land der gleichgeschalteten Medien und wo „Standort“ längst Dogma bedeutet, öffentlich nicht mehr diskutieren. Das ist für angebliche Qualitätsmedien peinlich und funktioniert nur, weil ihr wirtschaftliches Überleben vom Steuerzahler zwangsfinanziert wird. (PB)

Alle nützen den Wahltag für ihre Bedürfnisse

Es ist Wahltag!

Das Wichtigste ist für mich, blanko UVP-Bescheide und kostenlose Energie für die Industrie. Und lass‘ ja die Finger von meinen Offshore-Konten.

Ich wähle dich nur, wenn ich bis zur Pension studieren darf und gratis Tierfutter für meine Kuscheltiere bekomme.

Mit meinem 100.000-Hühner-Mastbetrieb garantiere ich die Nahversorgung für Klagenfurt, aber dafür brauche ich für alle Hühner jedes Jahr eine Freifahrt nach Bremen, damit wir die Bremer Stadtmusikanten besichtigen können.

Ich will endlich getrennte Seniorenheime für Männer und Frauen, mehr Frauenrechte und einen Rechtsanspruch auf Gendersprache.

Meine Stimme und den Segen für Waffenhändler bekommst du nur im Gegenzug für mehr Kirchenrechte, französischen Messwein und ein Kirchendachförderprogramm für ganz Kärnten.

Du musst die Kronen Zeitung und die Kleine Zeitung dazu zwingen, dass sie jeden Tag zweisprachig erscheint – auch der Wetterbericht. Glasujem samo, če podpirate etnicno skupino.

Ich verspreche euch im Namen meiner Genossenschaft, wenn ich Landeshauptmann bin bekommt ihr alles was ihr wollt. Ihr müsst mich nur wählen.

The winner takes it all!

Ich weigere mich ein Opfer zu sein! Deshalb bin ich als erste Europäerin für den „Sybil Ludington Women’s Freedom Award-2023“ nominiert.
The winner takes it all
The loser's standing small
Beside the victory
That's her destiny…

Das angeborene kognitive Verhalten der Menschen führt dazu, immer wieder die Konfrontation zu suchen. Die Folge ist, dass es seit dem Paradies nie und nirgendwo dauerhaften Frieden gegeben hat. Vielmehr herrscht zwischen den Kriegen stets ein mehr oder weniger langer Waffenstillstand. Im vollen Bewusstsein, dass jemand, der andere als dumm erkennt, selber nicht ganz bei Trost ist, muss ich sagen, man muss sich mit der angeborenen Dummheit arrangieren, sie nicht mehr als „Behinderung“ verstehen und gleichzeitig danach trachten, stets auf der Seite der Stärkeren zu stehen. Unterstützt – neuerdings sogar schon in der Grundschule staatlich gefördert – wird das durch die Entwicklung, die Prof. Manfred Spitzer als „digitale Demenz“ bezeichnet. „Wer sein Kind in der Kindheit viel wischen lässt, muss sich nicht wundern, wenn die Karriere als Putzfachkraft endet“, diagnostizierte der Mediziner. Wir haben also nicht nur eine angeborene Verhaltensauffälligkeit, die uns immer wieder auf das Schlachtfeld führt, wir tun auch alles dafür, dass es so bleibt. Unsere freie Entscheidung lässt uns jedoch die Wahl: Wollen wir dumm und reich, oder dumm und arm sein?  (PB)

Tempo 100 auf Autobahnen

Text: Peter Baumgartner

Zeichnung Tempo 100

Eine typische Grün-Idee. Dem grünen Anspruch folgend, die Meinungshoheit widerspruchslos zu akzeptieren, ist es legitim, den Bürgern vorzuschreiben, was sie tun und lassen sollen. Eher still werden die Grünen hingegen, wenn es darum geht, die Industrie „auf Kurs“ zu bringen. Dann ist noble Zurückhaltung angebracht. Da kann man zum Beispiel studieren, wie die „Dekarbonisierung“ auf Kosten anderer Länder zugunsten der Autoindustrie durchgeboxt wird. Und man kann es am Beispiel Tempo 100 sehen. Die Industrie darf gerne weiter schwere und starke PKW bauen, aber im Idealfall soll man das Gefährt nach grüner Vorstellung über die Autobahn ziehen. Ein VW-Käfer hatte einst max. 40 kW und wog 730 Kilo. Der neueste Käfer (Beetle) hat bereits 162 kW und 1300 Kilo. VW Touareg, ein durchaus gängiges Modell, bringt 2000 Kilo auf die Waage und hat 310 kW unter der Haube. Und das aktuell beliebteste Auto in Österreich (Octavia) glänzt mit 180 kW und 1760 Kilo. An 2. Stelle in Österreich rangiert das „grüne“ Auto (Tesla Y) mit 377 kW und stolzen 2072 Kilogramm. Die Grüne-Idee ist ungefähr so, als würde man sagen, baut gerne weiter Airbus-Flieger vom Typ A380, aber man darf damit nur segeln. Nichts gegen Tempo 100, aber wofür braucht man dann ein Auto, dass auch 300 fahren kann? (PB)