Koschplkibl

Bild & Text: Peter Baumgartner

Der älteren Landbevölkerung wird der Begriff „Koschplkibl“ bestimmt noch bekannt sein. Küchenabfälle sammelte man früher zu Hause, am Hof, aber auch in Gasthäusern in einem mehr oder weniger großen „Kibl“ (Kübel). Die „Koschpl“ bekamen dann die Schweine als Leckerbissen serviert. Egal ob Gramandsa, Küchenmagd oder Sauhirte, alle wussten ganz genau, was in den Kübel zu geben war und was nicht. Niemand wäre auf die Idee gekommen, einen Plastiksack oder gar Glasbehälter unter das Saufutter zu mischen. Heute, im Zeitalter der „Künstlichen Intelligenz“, heißt der „Koschplkibl“ Biotonne und die Leute, nicht nur die Analphabeten, wissen nicht mehr, was Bioabfälle sind. Es ist schier unglaublich, was man in so einer Biotonne alles finden kann. Blumen samt Plastikdeko, Plastiksackerl sowieso und sogar Gläser vermischen sich mit Salat- und Brotresten. Keine Sau würde das als Leckerbissen akzeptieren. Was sich die angeblich hoch entwickelte Menschenrasse dabei denkt, ist unerforscht. Dummheit oder nur Faulheit kann es nicht sein. Sonst würden sie den Müll ja gleich irgendwo abstellen. Nein, man geht mit Karotten, Glas und Plastik zur Biotonne, öffnet den Deckel, wirft alles rein und schließt (!) den Deckel auch wieder. Das ist beängstigend…

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