„It’s not easy being green“

KERMIT ist und bleibt der einzig wahre GRÜNE in diesem Universum. Was die Grünen in Österreich unter Grün verstehen, ist lediglich eine Farbe.

Ungeschminkt und ohne Verkleidung, schauen die Grünen aus wie jede andere Partei. Grün zu sein, das wusste schon Kermit, ist nicht so leicht. Quelle: Peter Baumgartner

Es gibt linksextrem und rechtsextrem. Das sind hinlänglich bekannte Zuschreibungen für Menschengruppen, die das Recht auf ihre Meinung gepachtet zu haben glauben. „Grünextrem“, im allgemeinen Sprachgebrauch weniger verwendet, unterscheidet sich in der Grundeinstellung von anderen Extremisten nicht. Mit gemäßigt oder durchschnittlich können diese Menschen grundsätzlich nichts anfangen. Sie haben immer den Anspruch, dass ihre Meinung unübertrefflich und außerordentlich ist. Alles was sie tun und sagen, ist im höchsten Grad ideal. Ihnen in Wort und Tat zu folgen, ist also quasi die einzig richtige Lebensweise, die sie voraussetzen. Doch einen kleinen, aber wesentlichen Unterschied zwischen grünen und „normalen“ Extremisten gibt es doch. „Grünextreme“ sind außerdem noch Opportunisten. Die Eigendefinition ist allerdings Kompromissbereitschaft. Deshalb ist vielleicht die Zuschreibung „ökologische Opportunisten“ für die Grünen besser geeignet, weil damit eine anpassungsfähige, situationselastische Spezies beschrieben wird, die unter allen möglichen Bedingungen (auch auf Kosten anderer) überleben kann. Grüne eignen sich deshalb auch perfekt als politische Quereinsteiger. Selbst wenn sie keine Ahnung haben wovon sie reden, sie setzen sich mit List und Kreativität sogar gegen Experten durch.

Mit dem Slogan „Wähl, als gäb’s ein Morgen“, treten die Grünen jetzt zur Nationalratswahl an und erheben ganz typisch für ihren Habitus, wir sind die Besten. „Verlass ist nur auf die Grünen“, trommelt der Parteichef. „Niemand sonst kümmert sich um die zentralen Lebensfragen“. „Nur die Grünen haben die Lösung“. Als Beleg wird beispielsweise angeführt, dass die Grünen in der Regierung die Förderung für Photovoltaik-Anlagen von 50 auf 600 Millionen Euro erhöht haben. Klingt super. Aber im Kleingedruckten steht, dass die heimische Solarindustrie kaputt ist und der chinesische Billigimport boomt. Nur eine der „grünen Wirtschaftsförderungen“ für China. Und obwohl uns die Grünen erklären, „die Sonne schickt keine Rechnung“, kommt die Bundeswettbewerbsbehörde zum Schluss, „der Wettbewerb auf dem Strommarkt ist zum Erliegen gekommen“. In Folge sind die Energiepreise stark gestiegen und „was 20 Jahre gut funktioniert hat, ist ins Wanken geraten“. Bei den Grünen liegt allerdings die Schuld nur bei Putin und neuerdings erklärt uns der Parteichef sogar, mit Windrädern auf den Bergen wird der Strom „extrem billig“. Medial wird das alles widerspruchslos gegessen und schon folgt die nächste „reine Wahrheit“.

Ein Herzensanliegen für die Grünen ist der „Bodenschutz“. Bodenschutz ist überhaupt das Wichtigste, sagt Werner Kogler und seine Kärntner Vertreterin assistiert, es geht um die Wiesen, auf denen unsere Kinder spielen und um die Äcker, auf denen unser Gemüse wächst. „Echter Bodenschutz“ und „gesunder Boden“ ist für die Grünen allerdings nur ein nicht versiegelter Boden, Punkt. Die Industrie und die Landwirtschaft dürfen den Boden weiterhin vergewaltigen. Hauptsache nicht versiegelt und die „Grenzwerte“ werden eingehalten. Damit werden jedoch alle weiteren Visionen der Grünen hinsichtlich Ernährung, Luft, Wasser, Tierschutz ad absurdum geführt. Denn ohne gesunden Boden läuft tatsächlich gar nichts. Die grüne Partei, von der Führungsebene bis zum Gemeindevertreter kennt den schlechten Zustand unserer Bodenqualität in Österreich. Doch Schwermetalle und PFAS sind ihnen egal – Hauptsache nicht betoniert. Mehr noch, mit der grandiosen Idee, dass man Brachen mit kontaminierten Böden aktivieren und so zusätzliche Bodenversiegelung vermeiden kann, möchten die Grünen Extrapunkte bei der Industrie sammeln. Die EU-Bodenstrategie 2030 diagnostiziert, dass auf Unionsebene mehr als 60 Prozent der Böden „nicht gesund“ sind. Versiegelung ist nur ein Grund dafür. Dennoch lautet die grüne Forderung unverdrossen – Versiegelung stoppen. Geschützt wird damit die Industrie und die Landwirtschaft, die für massive Bodenvergiftung verantwortlich zeichnet und dennoch noch nie so stark gefördert wurde, wie mit dem Zutun der grünen Politik.

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