In China ist ein Fahrrad umgefallen

Text. Peter Baumgartner.

Absolut unwichtige Nachrichten haben in österreichischen Qualitätsmedien einen hohen Stellenwert und werden nicht selten prominent geschaltet. Bild: Peter Baumgartner

Die ehemalige Tourismusministerin wird ihre ex-Pertise wieder anderweitig anbietet, erfährt man im Wirtschaftsteil der Kleinen Zeitung. Dann wird noch ausführlich über ihre Leidenschaft geschrieben und wofür sie sich gerne einsetzen wird. Wen interessiert das? Niemand! Es ist so wichtig, wie die Meldung, dass in China ein Fahrrad umgefallen ist.

Mag sein, dass es dafür eine Informationsnachfrage in einer Friseur-Zeitung gibt. Für den kostbaren Platz im Wirtschaftsteil einer Qualitätszeitung sollten jedoch andere Kriterien gelten. Ich würde zum Beispiel die Wirtschaftsnachricht, dass am Bundesverwaltungsgericht in Wien wegen geplanter Bergbautätigkeiten im Görtschitztal gerade die Fetzen fliegen, als eher relevant einordnen. Dort versucht nämlich eine Handvoll besorgter Bürger das zu verhindern, was die Wirtschaft für absolut notwendig hält. Aber darüber mag man im Land der gleichgeschalteten Medien und wo „Standort“ längst Dogma bedeutet, öffentlich nicht mehr diskutieren. Das ist für angebliche Qualitätsmedien peinlich und funktioniert nur, weil ihr wirtschaftliches Überleben vom Steuerzahler zwangsfinanziert wird. (PB)

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