Grandioser Erfolg für die Krappfelder Bevölkerung und die Natur!

Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan lehnt den geplanten Neupersteinbruch am Krappfeld ab. Appell an Vernunft und Hausverstand bei Dolomit Eberstein, das Projekt nun endgültig zu begraben.

Seit 16 Jahren kämpfen Bürgerinnen und Bürger gegen die Neuerrichtung eines Steinbruchs in der Gemeinde Kappel am Krappfeld (Bezirk St. Veit). Nun endlich machte die Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan dem Projektwerber – der Dolomit Eberstein Neuper GmbH – einen Strich durch die Rechnung und lehnte das Projekt gestern in einer mündlichen Verhandlung ab. „Das ist ein grandioser Erfolg für die Krappfelder Bevölkerung und den Naturschutz“, freut sich Gerald Seiler, Obmann der Bürgerinitiative „Nein zum Neupersteinbruch!“  

In der Urteilsbegründung bezog sich die Bezirkshauptmannschaft unter anderem auf die Kärntner Raumordnung, den Naturschutz, das direkt angrenzende Europaschutzgebiet Mannsberg-Boden und den schon jetzt massiven Lkw-Verkehr auf der Krappfeld Landesstraße L 83 – diese Punkte widersprechen dem geplanten Abbauvorhaben. Damit folgte die Behörde in weiten Teilen den Argumenten der Bürgerinitiative, die ihre Positionen mit gutachterlichen Stellungnahmen untermauert hatte.

Appell an Vernunft und Hausverstand bei Dolomit Eberstein

In einer ersten Reaktion kündigte Dolomit Eberstein-Geschäftsführer Josef Pacher umgehend an, gegen das erstinstanzliche Urteil der BH St. Veit beim Landesverwaltungsgericht Kärnten Einspruch erheben zu wollen. Noch im Vorjahr sagte Pacher im Fernsehen vor allen Kärntnerinnen und Kärntner, für den Fall, dass sich die Behörde gegen den Steinbruch entscheidet, werde es jedenfalls keinen weiteren Versuch seitens des Dolomitwerks geben. Gerald Seiler appelliert an Pacher, nach dem Abkühlen der Emotionen jetzt Vernunft und Hausverstand walten zu lassen. „Das Neupersteinbruch-Projekt Krappfeld gehört nach dem Entscheid der BH St. Veit endgültig zu Grabe getragen.“

Großer Dank an Unterstützer

Bei der gestrigen mündlichen Verhandlung der BH St. Veit im Hotel Fuchspalast St. Veit war die Bürgerinitiative wieder mit einer starken Abordnung vertreten. Rund 50 Personen aus dem Krappfeld nahmen teil, darunter auch Andrea Feichtinger-Sacherer, Bürgermeisterin von Kappel am Krappfeld, mit ihrem Amtsleiter Werner Glanzer. Gerald Seiler dankt der Bürgermeisterin für deren Unterstützung. Feichtinger-Sacherer bekräftigte auf der Verhandlung neuerlich das Nein ihrer Standortgemeinde zum Neupersteinbruch.  

Die Bürgerinitiative „Nein zum Neupersteinbruch!“ bei der gestrigen Kundgebung auf der mündlichen Verhandlung der BH St. Veit vor dem Hotel Fuchspalast in St. Veit. Vor dem Transparent zu sehen: Bürgermeisterin Andrea Feichtinger-Sacherer und BI-Obmann Gerald Seiler. (KK)

Großer Dank gebührt aber auch dem Grün-Alternativen Verein zur Unterstützung von BürgerInneninitiativen (kurz: BIV), mit dessen Unterstützung die gutachterlichen Stellungnahmen finanziert wurden. Mehr als 60.000 Euro aus privater Tasche und unzählige ehrenamtliche Stunden investierte die Bürgerinitiative „Nein zum Neupersteinbruch!“ bislang allein seit 2024, um dem finanzkräftigen Goliath Dolomit Eberstein im Berhördenverfahren nach dem Mineralrohstoffgesetz entgegentreten zu können.

Ein großer Gewinn für den Naturschutz!

Das von der BH St. Veit nunmehr abgelehnte Neupersteinbruch-Projekt Krappfeld liegt nur 40 Meter vom Natura 2000-Europaschutzgebiet Mannsberg-Boden entfernt. Durch das Vorhaben sind 51 Vogelarten bedroht, darunter zumindest 5 vollkommen geschützte Vogelarten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie: Schwarzspecht, Grauspecht, Sperlingskauz, Uhu und Neuntöter. Mit 11 Fledermausarten kommt dem Projektgebiet aus fledermauskundlicher Sicht eine sehr hohe Bedeutung zu. Ebenso sind im Vorhabengebiet mit seiner Umgebung 18 vollkommen geschützte Pflanzen beheimatet, darunter 19 Orchideenarten und europaweit seltene Buchenwald-Lebensräume.

Nähere Informationen zum Thema: www.nein-zum-neupersteinbruch.at



Ihr Kontakt:

Christoph Gruber
Pressebeauftragter
Telefon: 0660/731 09 58
E-Mail: neinzumneupersteinbruch@gmail.com
Website: www.nein-zum-neupersteinbruch.at

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