„Turbulente“ Hotel-Historie im Bezirk St. Veit an der Glan

„Das Vertrauen muss zurück“, fordert die Kleine Zeitung unter Bezugnahme auf die miese Hotelgeschichte im Bezirk St. Veit. Dabei geht aber eine zentrale Frage unter, die das Problem vielleicht erklären könnte: Wann und von wem wurde das Vertrauen verspielt?

Viele Menschen wissen inzwischen, was beim Industrie Schlot herauskommt, sind keine Gänseblümchen und manchmal geht auch trotz Grenzwertregelung etwas daneben. Wenn etwas passieren kann, dann wird es auch passieren. Quelle: Peter Baumgartner

Doch die personelle Frage allein ist noch nicht ausreichend. Man muss auch die Frage stellen, was haben andere, was Mittelkärnten nicht hat? Mit den Antworten auf diese Fragen, könnten wir mit den Aufräumarbeiten beginnen. Doch das wird nicht geschehen. Einstein sagte, Probleme kann man nicht mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Damit wäre das Thema erledigt. Unbestritten ist, wie es die Kleine Zeitung formuliert, Mittelkärnten „ein schönes Fleckchen“. Doch zu oft ist „außen hui und innen pfui“ der Eindruck im Detail. Die Menschen sind nicht (alle) blöd und selbst als verantwortungsbewusster Gastgeben, macht man sich so seine Gedanken. Mittelkärnten wurde zur Industrieregion mit all ihren Nebenwirkungen gemacht. Das war nicht von Gott gewollt. Der hätte da ganz offensichtlich lieber eine gesunde, lebenswerte Vorzeigeregion erschaffen wollen. Jetzt müssen wir ausländische Investoren anlocken, die die „inneren Werte“ der Region noch nicht „übernastert“ haben. Die heimischen Investoren investieren lieber schon in anderen Bereichen und bevorzugen privat weniger „belastete“ Regionen. Und wenn ein „Problembär“ meint, wir könnten trotzdem mehr Hotelprojekte verkraften, dann muss man dazu sagen, wenn’s ohne Steuergeld geht, warum nicht. Sowieso müssen wir zwischen Fremdenverkehr und MICE/Tourismus unterscheiden. Wer zu einem Meeting nach Mittelkärnten anreist, dem wird die Verkehrsbelastung, Luft- und Bodenqualität vor Ort ziemlich egal sein und von einem einzigen HCB-Fisch stirbt man noch lange nicht. Ein 3-wöchiger Familienausflug mit Blick auf qualmende Schlote ist eher Geschmacksache. Eine echte Zukunftsvision für die Hotelwirtschaft könnte Dark-Tourismus/Lost Places werden.

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