Ein Europa des Verkehrs

Erster Abschnitt der S 37 freigegeben. LH Kaiser und LHStv. Gruber bei Eröffnung des ersten fertiggestellten Teilabschnitts der Klagenfurter Schnellstraße – „Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Teilnehmer hat für uns oberste Priorität“

GF Bau Andreas Walcher, Vorstand Hartwig Hufnagl (ASFINAG), LH Peter Kaiser, LHStv. Martin Gruber, GF Bau Andreas Fromm (ASFINAG).
Bild: LPD Kärnten/Jannach

Ein Europa des Verkehrs war ursprünglich das vorrangige Ziel der Europäischen Gemeinschaft. Man war sozusagen der Meinung, ein schrankenloser Verkehr ist der Schlüssel zum Wohlstand der Gemeinschaft. Auf österreichischer Seite war der SPÖ-Verkehrsminister Rudolf Streicher als „Wohlstandsbeschaffer“ tätig. Seine in der EU ausverhandelten „Erfolge“ bringen die Tiroler Transit-Freiheits-Kämpfer noch heute auf die Palme. Für den Nadelstreif-Sozialisten war es dennoch das Sprungbrett zu einer beispiellosen Manager Karriere. Streichers Gegenspieler, Verkehrsexperten der ersten Stunde, prophezeiten, dass die Verkehrspolitik Österreichs in eine Sackgasse führt. Das war – 1991! Inzwischen hat sich in dieser Sackgasse schon allerhand angestaut. Trotzdem wachsen die Betonierer schneller nach, als sie aussterben. In der Kärntner Landesregierung gibt es einen Betonierer, der den Polizeifunk praktisch unter Dauerbeobachtung hat. Sobald sich irgendwo ein Straßenunfall ereignet, egal ob „bsoffene Gschicht“, Volltrottel oder nur Formel-1-Testfahrer, das Geschrei nach Sicherheitsausbau und Straßenerweiterung folgt auf dem Fuß. Und das geht mittlerweile so seit mehr als 30 Jahren landauf und landab! Unwillkürlich fragt man sich, werden die nachfolgenden Generationen überhaupt noch die Gelegenheit bekommen, eigene Straßenbauprojekte zu verwirklichen, oder bleibt ihnen nur noch der Schuldendienst? Ein Hoffnungsschimmer blitzte bei der letzten Eröffnungsgala am 17. Dezember 2024 auf, als die „Landesbetonierer“ ein Teilstück der S 37 in geschlossener Gesellschaft eröffneten. Auf dem feierlichen Eröffnungsbild stand groß, breit und wirkmächtig, ein alles überragendes Straßenschild hinter den glücklichen Festgästen. Unübersehbar der Text auf dem gelben Schild mit schwarzer Schrift: STOP, FALSCH. Das kann unmöglich Zufall gewesen sein. So kurz vor Neujahr muss es sich um die Verkehrsversion der „guten Vorsätze für 2025“ gehandelt haben.

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