Schluss mit der Suderei!
Unternehmer, nicht Fördernehmer braucht das Land. „Österreich ist der kranke Mann Europas“, „Trübe Laune in der Kärntner Wirtschaft“, „Industrie wandert ab“, „Wirtschaft investiert nicht mehr“, düstere Aussichten“, „Rezession“, „Feuer am Dach“.
Ich kann diese Suderei aus der Wirtschaft/Industrie nicht mehr hören! Kann da nicht jemand endlich den Leierkasten abstellen? Anfang April hat WK-Vize Otmar Petschnig als Vorsitzender des Wirtschaftspolitischen Beirates im Kärntner Landtag versprochen, „Wir lassen das Negative nicht mehr zu, wir reden nur noch über das Positive“. Petschnig hatte erkannt, dass die Suderei nichts ändert und nur der Außenwirkung schadet. Was passiert seitdem? Die Lautstärke der Suderei nimmt täglich zu. Schuld am Dilemma ist natürlich nicht die Industrie oder die Wirtschaft. Schuld sind zum Beispiel die verwöhnten Arbeitnehmer, die lieber Pfuschen und in Teilzeit gehen, statt Vollzeit zu arbeiten und für die „Kaufkraft“ zu leben. Ewald Walterskirchen (Kreisky-Kommission) sagte 1999 dazu: Grund für diese (Teilzeit)Entwicklung ist das „Bestreben der Unternehmen, Kapazitäten besser auszulasten“. Doch daran erinnert man sich nicht mehr – wie überhaupt die Vergesslichkeit in bestimmten Kreisen latent vorhanden ist. Wer hat die inländischen Dienstnehmer reihenweise in Frühpension geschickt, weil drei slowakische Lohnsklaven billiger kamen, als ein inländischer Facharbeiter? Wer hat das Sozial- und Rentensystem mittels „Golden Handshake“ in den Ruin getrieben? Michael Häupl hat einen dieser Wirtschaftsbosse Schwindler und „großkapitalistischer Potentat“ genannt. Das traut sich heute keiner von den rückgratlosen Politikern zu sagen, die man von Lobbyisten nicht mehr unterscheiden kann. „Ausflaggen“ und „Austafeln“ auf Kosten des österreichischen Standortes, war schon vor mehr als zwanzig Jahren ein beliebtes Hobby derer, die heute „Abwanderung stoppen“ schreien. Häufigste Ursachen von Firmenpleiten waren auch schon vor über zwanzig Jahren Fehler in der Chefetage und sind das bis heute geblieben. Doch wer die Hoheit über die Mikrofonständer hat, kommt ins Regierungsprogramm. Aber es gibt immer weniger Menschen in der Bevölkerung, die diesen wirtschaftspolitischen Geisterfahrern, die überdies den Lebensraum ruinieren, glauben und es satthaben, ständig in die Ecke gestellt zu werden.