Hugin und Munin sind in Kärnten nicht willkommen
„Kärnten jagt Tausende Rabenvögel“, schreibt die Kleine Zeitung. Kein Wunder. Alles was klüger ist, als die hiesigen Politiker, muss bekämpft werden. Rabenvögel, das ist allgemein bekannt, gelten als äußerst intelligente Wesen. Für den Wikinger Gott Odin waren sie in der Mythologie die Augen und Ohren. Durch sie erfuhr Odin alles, was sich in der Welt abgespielt hat und sie waren seine engsten Berater. Odin persönlich hat den Rabenvögeln beigebracht, was sie heute einerseits auszeichnet, anderseits aber auch zu Feinden macht.

Quelle: Peter Baumgartner
In Kärnten herrscht derzeit wieder große Aufregung, weil die klugen Vögel durch Abschuss reduziert werden sollen. Begründet wird die Jagd auf Odins Gehilfen damit, dass sie große Schäden in der Landwirtschaft anrichten. Tierschützer gehen auf die Palme und wollen das Gesetz verbieten. Eingeführt wurde das Gesetz 2016 unter dem heutigen FPÖ-Nationalrat Christian Ragger mit der Begründung, dass die schwarzen Viecher sogar kleinere Singvögel fressen. Ich vermute, die Aggression richtete sich eher auf die ÖVP Parteifarbe. Selbst der grüne Umweltreferent rechtfertigte den tausendfachen Abschuss. Man werde eh abwarten, bis die Vögel selber (davon)fliegen können…
Ob und welchen Schaden Rabenvögel anrichten, kann ich nicht beurteilen. Aber von einer Reduzierung durch Abschuss der Rabenvögel habe ich in St. Veit noch nichts bemerkt. Im Gegenteil. Hunderte Rabenvögel erfreuen sich anscheinend eines langen Lebens, weil sie auf unserem „Bio“-Müllberg ausreichend Futter finden. Wie es ausschaut, haben die Vögel auch viel Spaß dabei, den Müll in der Glan-Au zu verteilen. Ich könnte mir eher vorstellen, dass sich die klugen Tiere am Plastik totfressen. Komisch, das hat bisher keine NGO in Kärnten gestört. Auch den Grünen ist es völlig egal, was die Plastikflut mit den Tieren macht.