11.11. 11 Uhr 11
„Die Narren treiben es wieder bunt“, wird alljährlich verkündet, wenn die Fünfte Jahreszeit, die närrische Zeit, angebrochen ist. Manche leidgeprüften Bürger werden sich denken, dass das närrische Treiben ununterbrochen stattfindet. Ein Beginn und Ende sind schon gar nicht mehr zu erkennen. Selbst die Bräuche rund um den Fasching verlieren zunehmend an Bedeutung.
Gesoffen wird das ganze Jahr über, wie die Unfallstatistik belegt und sogar die symbolische Übergabe der Macht des Bürgermeisters durch den Stadtschlüssel an den Faschingsprinzen kann man vergessen. Heute ist es nämlich das Passwort für den Computer, der das Machtzentrum öffnet. Und hat man früher so manche untergriffige Aussage als erlaubter Faschingsscherz abgetan, so ist heute die Fäkalsprache auf Social Media selbst in höchsten politischen Kreisen täglich gelebte Normalität. Was kommt da noch? Früher, sagt Karl Valentin, früher war sogar die Zukunft besser…