Düstere Aussichten für Kärntens Wirtschaft?
Die negative Eigendarstellung und das Heraufbeschwören von Schreckensszenarien, wird in Kärnten von jenen am stärksten kritisiert, die selber berufsmäßige Suderer sind. KommRat Otmar Petschnig hat Anfang April im Landtag kritisiert, dass unsere Außenwirkung nur mit dem höchst verschuldeten Bundesland und zu geringes Mitarbeiterpotential in Verbindung gebracht wird. Das, so Petschnig, schadet dem Wirtschaftsstandort und der Wirtschaft insgesamt. Gleichzeit verkündete er die Frohbotschaft, dass der Wirtschaftspolitische Beirat des Landes, dessen Vorstand er ist, einstimmig beschlossen hat, wir lassen das Negative einfach nicht mehr zu. Wir reden konsequent nur noch über Positives. Schluss mit Suderei! Und was haben wir in den letzten Monaten tagtäglich gehört? Gefahr! Betriebe wandern ab. Düstere Aussichten. Rezession in Verlängerung. Armut steigt. Gesundheitssystem kaputt. Alarm-Modus in der Exportwirtschaft. Enorme Steigerung bei Firmenpleiten. Job-Abbau in der Industrie. Industrie kritisiert hohe Kosten. Schwache Nachfrage usw., usw. Die Suder-Liste von höchster Ebene ist endlos und als Bürger fragt man sich, kommen da überhaupt noch Frohbotschaften? Oder haben wir bereits w.o. gegeben? Es ist auch nicht ganz klar, welchen Hintergrund die Suderei wirklich hat, wenn Handwerker sagen, die nächsten 3 Monate habe ich gar keine Zeit mehr. Wenn Tischler ihre Terminvereinbarung überhaupt nicht einhalten, oder andere Experten gar nicht mehr das Telefon abheben, geschweige denn zurückrufen. Eine Produktauskunft lässt nach mehrfacher Urgenz noch immer auf sich warten usw. Gleichzeitig sieht man, dass mit öffentlichen Aufträgen, Subventionen und Förderungen nur so um sich geschmissen wird. Von wegen „höchste Landesverschuldung“ und „kaputte Wirtschaft“ – wird zum Beispiel Landesrat Gruber nicht eingebremst, hat am Ende der Wahlperiode jeder Bauernhof im Land einen eigenen Autobahnanschluss. Ewige Jammerer, sagt die Psychologie, wollen gar nichts ändern. Das könnte in Kärnten – abgesehen von der medialen Gier nach „bad news“, zutreffen. Ganz sicher ist, wer ewig jammert, verliert die Glaubwürdigkeit und schließlich auch die Zuwendung. Aber die brauchen Unternehmer vielleicht gar nicht, weil sie längst zum „Fördernehmer“ mutiert sind.