Die Herzogstadt St. Veit an der Glan setzt auf Künstliche Intelligenz (KI)
Bei einem dreitägigen Symposium konnte sich die St. Veiter Bevölkerung über das heiße Thema KI ein umfassendes Bild machen. Gesponsert von starken Wirtschaftspartnern und medialer Begleitung durch die Kronen Zeitung, gaben sich die kommunalen Influencer der Herzogstadt alle Mühe.
Auf einer Pinnwand in der Innenstadt, durften die frisch und umfassend informierten Bürger ihre Meinung zum Thema Künstliche Intelligenz abgeben. Auch kritische Fragen waren willkommen. Ermuntert durch die Motivation „Sag, was du denkst!“, nahmen zahlreiche Follower diese Gelegenheit ganz analog an. Was dabei raus kam, kann sich (nicht) sehen lassen. Die Mehrheit der Informierten lieferte den Beweis: Mit anthropogener Intelligenz kommen wir nicht weiter. Ob KI der Fluchtweg aus dieser Sackgasse ist, darf und wird auch kritisch hinterfragt. „KInfluencer“ wollen uns jedenfalls glaubhaft machen, dass KI die nächste Revolution ist – und sie ist längst auf dem Weg.
Die Entwicklung ist logisch und entspricht ganz und gar der menschlichen Intelligenz. Mit menschlicher Intelligenz haben wir unlösbare Probleme geschaffen. Die wollen wir jetzt mit artifical intelligence lösen – und schaffen damit wieder neue Probleme. Wir haben auch schon einen Namen dafür: Superintelligenz.
Aber OK, gesichert darstellbar ist, mit menschlicher Intelligenz haben wir versagt. Warum es nicht mit Künstlicher Intelligenz versuchen? Einen Versuch haben wir (wahrscheinlich) noch. Oder besteht die Chance, doch noch mehrmals scheitern zu dürfen? Abgelaufene Epochen waren ja auch kein Honigschlecken – zumindest nicht für die Mehrheitsbevölkerung. Vielleicht kann man sich an die KI-Revolution auch mehrheitlich anpassen. Wir wissen es nicht – außer dass es diesmal garantiert ziemlich brenzlig wird.
Was wir auch sehen, ist die Entstehung neuer Berufsbilder. Eine typische Vergleichbarkeit mit früheren Revolutionen. Was im Industriezeitalter der Fließbandarbeiter war, ist jetzt beispielsweise der „KInfluencer“. Das ist das, was man im Volksmund unter Schleichwerbung versteht. Schleichwerbung ist mitunter allerdings strafbar, weshalb gerade versucht wird, ein inhaltliches Berufsbild zu kreieren. Gemessen wird der Erfolg von Influencern an der Anzahl der Follower. Also quasi die Gruppe, innerhalb derer man seine Botschaft verbreiten kann. Daraus ergeben sich gewisse Kriterien und Grundvoraussetzungen, die dem Berufsbild mehr oder weniger gut dienen können. Kommunale Amtsträger oder Politiker zum Beispiel haben einen für sie kostenlosen und breiten Zugang zu möglichen Followern. Außerdem sind sie in der Regel doch überdurchschnittlich kommunikationsbefähigt. Das macht sie zur Zielgruppe für Anwerbungen jedweder kommerziellen Befindlichkeiten – auch für die Künstliche Intelligenz. Was wir also zunehmend sehen werden, sind kommunale Würdenträger mit lukrativen Nebenjobs im KI-Zeitalter. Wir sollten dabei nur im Auge behalten, dass Influencer nicht zwangsläufig über ihre Überzeugung plaudern und schon gar nicht verstehen müssen, was sie erzählen.